Nebenhodenentzündung (Epididymitis)

Die Nebenhoden liegen jeweils der Rückfläche des Hodens an und sind mit ihm verwachsen. Ihre Aufgabe ist als Speicher- und Reifungsort für die Samenzellen zu dienen. Über den von dem Nebenhoden ausgehenden Samenleiter werden die Spermien dann bei der Ejakulation in Richtung Harnröhre transportiert.

Eine Entzündung des Nebenhodens kann isoliert (Epididymitis) oder aber in Kombination z.B. mit einer Entzündung der Prostata (Prostato-Epididymitis) auftreten. Eine solche Entzündung ist in der urologischen Praxis häufig zu beobachten. Typischerweise klagen die Patienten über eine Veränderung der Gewohnheiten des Wasserlösen sowie eine einseitige Schwellung des Hodensacks, respektive des Hoden/Nebenhoden. Zumeist bestehen gleichzeitig Schmerzen bei der Berührung, in ausgeprägten Fällen zeigt sich sogar eine Rötung der Haut des Hodensacks mit Verstreichen der typischen Fältelung.

Zu beobachten ist die Epididymitis bei Männern alle Altersgruppen, wobei die Herkunft der Entzündung jedoch altersabhängig unterschiedlich ist. So besteht bei jüngeren Männern zumeist eine Infektion durch sexuell übertragbare Erkrankungen, während bei älteren Männern häufiger eine Entzündung der Nebenhoden im Rahmen einer generalisierten Problematik der Blasenentleerung festzustellen ist.

Unabhängig von der Ätiologie bedarf die Nebenhodenentzündung einer urologischen Untersuchung, der Kultivierung von Urinproben sowie eine Blutabnahme. Darüber hinaus wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt um das Vorhandensein von Eiterabkapselung (Abszessen) auszuschließen.

Gerade bei Männern in der Pubertät ist es wichtig, eine häufige Differenzialdiagnose, die sogenannte Hodentorsion auszuschließen.

In der Regel kann die Nebenhodenentzündung gut mit abschwellenden Medikamenten (Antiphlogistika) und Medikamenten gegen die bakterielle Infektion (Antibiotika) behandelt werden. Neben dieser medikamentösen Therapie ist jedoch ebenso eine körperliche Schonung mit Hochlagern des Hodensacks sowie einer lokalen Kühlung und einer urologischen Kontrolle im Verlauf notwendig.

Da unbehandelte Nebenhodenentzündungen bei einer Verschleppung bis zu Unfruchtbarkeit führen können, ist es ratsam sich bei Schmerzen im Hodensack zur weiteren Diagnostik bei einem Urologen vorzustellen

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