Blut im Urin (Hämaturie)

Blut im Urin wird als Hämaturie bezeichnet. Dabei wird unterschieden ob das Blut mit blossem Auge sichtbar ist, in diesem Fall spricht man von einer Makrohämaturie. Ist das Blut, respektive die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), lediglich unter dem Mikroskop sichtbar, so wird dies als Mikrohämaturie bezeichnet.

Was soll ich bei blutigem Urin tun?
Aus medizinischer Sicht ist der Nachweis von Blut im Urin immer ein Warnsignal. In jedem Fall sollten erweiterte Untersuchungen stattfinden mit dem Ziel die Herkunft des Blutes zu klären.

Wir empfehlen daher, bei jeglichem Nachweis von blutigem Urin einen Urologen zur weiteren Beurteilung aufzusuchen.

Welche Untersuchungen werden bei blutigem Urin durchgeführt?
Der behandelnde Urologe wird zunächst mit Ihnen Ihre persönliche Krankheitsgeschichte sowie spezielle Risikofaktoren besprechen. Häufig ergeben sich schon hier erste Hinweise auf mögliche Ursachen des blutigen Urins (Steinleiden, blutverdünnende Medikamente, Risiko für Blasentumore).

Zusätzlich wird eine körperliche Untersuchung einschliesslich einer digitalrektalen Untersuchung der Prostata durchgeführt. Eine Urinprobe wird sowohl mittels Schnelltest untersucht, als auch zu einer mikrobiologischen Untersuchung zur Feststellung eines etwaigen Harnwegsinfektes eingeschickt.

Darüber hinaus wird ein sogenanntes Urinsediment angelegt, welches erlaubt die roten Blutkörperchen genauer zu beurteilen, was eventuell einen Rückschluss auf den Ursprungsort zulässt (z.B. deformierte Blutkörperchen bei Blutung aus den Nieren). Eine Untersuchung der Blutwerte lässt ebenso einen Rückschluss auf eventuell vorliegende Infektionen oder Nierenfunktionsstörungen zu. Wichtig ist eine erste bildgebende Untersuchung mittels Ultraschall zur Darstellung der Nieren und ableitenden Harnwege.

Im Weiteren sollte die Beurteilung des unteren Harntraktes (Harnröhre und Harnblase) mittels einer Blasenspiegelung sowie auch des oberen Harntraktes (Nieren, Nierenbecken und Harnleiter) mittels einer Computertomografie erfolgen.

Was ist das Ziel dieser Untersuchungen?
Das Ziel ist es die Ursache der Blutbeimengungen im Urin zu diagnostizieren und falls nötig zu behandeln. Über allem steht der Ausschluss eines bösartigen Tumors im Urogenitaltrakt als Ursache der Blutung.

Wie wird Blut im Urin behandelt?
Die Behandlung richtet sich nach der festgestellten Ursache. So kann z.B. bei einem Steinleiden eine Steinentfernung stattfinden oder im Falle eines nachgewiesenen Harnwegsinfektes eine zielgerichtete antibiotische Therapie. Sollte eine bösartige Ursache als Grund für das Blut im Urin gefunden werden, so kann auch hier gezielt behandelt werden.

In einigen Fällen kann der Urologe keine eindeutige Ursache feststellen. In diesem Fall arbeiten wir eng mit den Kollegen der hiesigen Klinik für Nierenerkrankungen (Nephrologie) zusammen um für Sie eine vollständige Diagnostik gewährleisten zu können.

Wichtig ist für Sie als Patient zu wissen, dass jede Episode von Blut im Urin erneut beurteilt werden sollte.

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