Unterbindungsoperation (Vasektomie)

Die Unterbindungsoperation oder Vasektomie ist eine definitive Verhütungsmethode.

Die für die Reproduktion essenziellen Spermien werden in den Hoden gebildet. Über das sogenannte Vas deferens werden diese dann in Richtung Harnröhre zur Ejakulation transportiert. Dieser Transportschlauch, das Vas deferens, wird bei der Vasektomie aufgesucht, ein ca. 1 cm langes Stück davon entfernt und die beiden Enden dann unterbunden.

Bei der Vasektomie ist zu bedenken, dass es sich um einen operativen Eingriff handelt, welcher im Gegensatz zur Verhütung mittels Kondoms oder mittels Pille, einen definitiven Ansatz darstellt.

Die Operation wird in der Praxis der Urologie Sankt Anna in einem separaten Operationsraum vorgenommen. Die Dauer beträgt zwischen 35 und 45 Minuten. Zunächst wird der Urologe im Hodensack das Vas deferens ertasten und in der Folge direkt unter die Haut des Hodensacks mobilisieren. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt eine lokale Betäubung mittels einer sehr feinen Injektionsnadel.

Prinzipiell gibt es ab diesem Schritt 2 verschiedene Methoden:

  • Die klassische Vasektomie unter Zuhilfenahme eines Skalpells und
  • Nicht-Skalpell Vasektomie.

In der Urologie Sankt Anna wird routinemäßig die Nicht-Skalpell Vasektomie durchgeführt.

Hierbei wird mittels eines spezialisierten Instruments ein sehr feines Loch in die Haut des Hodensacks “gepiekst“. In der Folge kann diese Öffnung dann aufgedehnt und das darunterliegende Vas mit einer Klemme gefasst werden. Nach einer nochmaligen Gabe von Lokalanästhesie wird das umliegende Gewebe abpräpariert und aus dem Verlauf des Vas deferens ein ca. 1 cm langes Stück herausgenommen. Die beiden offenen Enden werden verschorft und auf jeder Seite 2-fach unterbunden. Danach werden die beiden Stümpfe durch das kleine Loch wiederum versenkt. Eine Naht, wie bei der klassischen Vasektomie, ist nicht notwendig.

Typischerweise gehen die Patientin nach der Operation nach Hause, also nicht mehr zur Arbeit. Wir empfehlen an diesem Tag die lokale Kühlung, das Hochlagern und Ruhe einzuhalten. Zumeist nehmen die Patientin zur Nacht hin noch ein leichtes Schmerzmittel z.B. 1 Tablette Paracetamol. Auf die Einnahme blutverdünnender Medikamente wie z.B. Aspirin sollte aufgrund des Blutungsrisikos verzichtet werden.

Am Tag nach der Operation sollte eine normale Arbeitsaufnahme wiederum möglich sein. Bis zur kompletten Abheilung wird 2 Wochen lang auf die Durchführung von Sport und Geschlechtsverkehr verzichtet.

Der ungeschützte Geschlechtsverkehr ist erst dann möglich, wenn eine Samenprobe ergeben hat, dass keine lebendigen Spermien mehr nachweisbar sind. Typischerweise erfolgt dies 4 Monate nach dem Eingriff in unserer Praxis, wo sie am Folgetag telefonisch über das Ergebnis informiert werden. Nicht selten zeigen sich in dem ersten Spermiogramm noch wenige Spermien. Dies bedeutet nicht, dass die Operation falsch durchgeführt wurde, vielmehr können Spermien in den großen Anhangsdrüsen wie der Prostata oder den Samenblasen persistieren und sich auch Monate später noch im Samenerguss zeigen. Dann reicht in der Regel ein einfaches Abwarten und weiteres Fortführen des geschützten Geschlechtsverkehrs bis zu einer erneuten Samenprobe 3-4 Monate später.

Selbstverständlich nehmen wir uns für jeden Patienten die Zeit, die Unterbindung Operation im Rahmen eines Vorgesprächs ausführlich zu erläutern und ihre Fragen vorgängig zu beantworten.

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