Prostata Veränderungen (gutartig)

Die Prostata wird umgangssprachlich auch als „Vorsteherdrüse“ bezeichnet.

Sie liegt im Körper unmittelbar unterhalb der Harnblase und umschließt ringförmig den Beginn der Harnröhre bis zum Beckenbodenbereich. Unterhalb der Prostata liegt wiederum der Schließmuskel, welcher für die Kontinenz und z.B. das willentliche Unterbrechen des Harnstrahls beim Wasserlösen verantwortlich ist. Die Samenleiter, welche die Spermien vom Hoden abtransportieren, laufen dabei paarig durch die Prostata und münden am Samenhügel in der prostatischen Harnröhre.

Die Prostata ist eine Drüse, das heißt ein Organ welches Sekret produziert. Circa 40% des Ejakulates beim Samenerguss stammen aus der Prostata, diese Flüssigkeit dient dabei als Nährlösung für die Samenzellen und verflüssigt das Sperma.

Nach Abschluss der Familienplanung kann die Prostata in zunehmenden Alter v.a. durch zwei verschieden Probleme auffallen, funktionelle Problematiken (gutartig) und Tumorerkrankungen (bösartig)

Funktionelle Problematik der Prostata
Circa ab dem 30 Lebensjahr kommt es häufig zu einer Zunahme des Prostatagewebes. Diese gutartige Gewebevermehrung kann die durch die Prostata ziehende Harnröhre einengen und zu Problemen beim Wasserlösen führen.

Eine gutartig vergrößerte Prostata findet sich in den westlichen Industriestaaten bei etwa 65 Prozent der 65-jährigen und bei 80 bis 90 Prozent der 80-jährigen Männer. Typischerweise beklagen die Patienten ein vermehrtes (nächtliches) Wasserlösen, eine verlängerte Wartezeit vor dem Wasserlösen, einen abgeschwächten Harnstrahl, kleine Urinportionen, sowie das Gefühl das die Blase nicht ganz leer wird (sog. Restharn). Die gutartige Vergrößerung der Prostata ist die häufigste Ursache für Harnverhalt (d.h. für die Unfähigkeit die Blase zu entleeren) beim Mann.

Ursächlich für die gutartige Vergrößerung sind unter anderem hormonelle Veränderungen im zunehmenden Alter. In der Prostata wird aus Testosteron mittels des Enzyms 5-alpha-Reduktase die biologisch aktivste Form des Testosterons, das Dihydrotestosteron (DHT) produziert. Zwar sinkt bei alterndem Manne der Testosteron Gesamtspiegel ab, die Spiegel des DHT bleiben jedoch gleich oder nehmen etwas zu, was eine Wachstumsstimulation bedeutet. Darüber hinaus kommt es zu einem Ungleichgewicht in dem Testosteron – Östrogen (weibliches Geschlechtshormon) Balance. So nimmt der Testosteronlevel ab, während der Level des Östrogens gleichbleibt, was wiederum den natürlichen Zelltod von Prostatazellen bremst und somit ebenfalls zu einem Wachstum beiträgt.

Zur Diagnostik erfolgt neben einem sorgfältigen Gespräch eine körperliche Untersuchung einschließlich eines rektalen Tastbefundes, eine Urin- und eventuell Blutwertkontrolle, sowie die Messung des Harnstrahls und eine Ultraschallkontrolle von Nieren und Blase. Je nach Schweregrad stehen verschiedenen Möglichkeiten der Behandlung zur Verfügung. Diese reichen von einer Umstellung der Lebensgewohnheiten über pflanzliche Präparate bis hin zu Medikamenten und operativen Eingriffen.

Wir stehen Ihnen während dieser Abklärungen jederzeit gerne mit Rat und Tat zu Seite um Ihnen nachvollziehbar und verständlich die Erkrankung, notwendige Diagnostik und eventuelle Therapie zu erläutern.

Suche

Begriffe A – Z